Grußwort OB Michael Scharmann

Unser Land feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ – eine so lange Tradition verbindet Deutschland und die Jüdinnen und Juden, eine Tradition, die vor dem Hintergrund der gewaltigen historischen Verantwortung Deutschlands umso bemerkenswerter ist. Auch wenn im heutigen Weinstadt nur ein kleines Kapitel dieser langen Geschichte geschrieben wurde, so ist das Thema auch hier aktueller denn je: In Zeiten des wiedererstarkenden Antisemitismus leisten die Beschäftigung mit der eigenen Vergangenheit und die künstlerische Auseinandersetzung damit einen wertvollen Beitrag zum sozialen Zusammenhalt und zur politischen Bewusstseinsbildung. Dabei gehen viele Aspekte dieses bemerkenswerten Projekts über das deutsch-jüdische Thema hinaus, wenn es etwa um Diskriminierung und Ausgrenzung, die Rolle von Sprache, Tierhaltung und Handel oder eben – gemäß dem Projekttitel – das „Sichtbare und Unsichtbare“ geht.

Ich freue mich, dass mit „un/sichtbar“ hier in Weinstadt eines der umfangreichsten und ambitioniertesten Projekte in Baden-Württemberg zu diesem großen Jubiläum entstanden ist, und bedanke mich sehr herzlich bei den Kooperationspartnern, allen voran der Kunstschule Kunst und Keramik, aber auch der Musikschule Unteres Remstal und der Grundschule Schnait für ihr großes Engagement. Der Ausstellung
und den begleitenden Veranstaltungen wünsche ich
viel Erfolg und ein inspiriertes Publikum.

Michael Scharmann
Oberbürgermeister