Jonas Glück

Pupa erzählt.

Mein Opa Gerhard Schlotterbeck (genannt Pupa) wurde 1929 geboren. Im Gespräch dokumentiere ich seine persönlichen Erlebnisse und Erinnerungen und die meiner Großmutter Elisabeth Schlotterbeck (Jahrgang 1929) in Bezug auf das Judentum.
Erzählt werden Situationen und Erlebnisse aus ihrer Kindheit und Jugend in der Zeit des „Dritten Reiches“. Beide haben sehr persönliche Erfahrungen und Situationen erlebt, so schildert mir mein Großvater, wie er eines Tages auf dem Schulweg eines der Häuser mit einem „roten J“ markiert vorfindet – schon in jungen Jahren ist im klar, dass dies falsch ist. Geredet wurde darüber nicht. Der Name meiner Großmutter – „Elisabeth“ – stammt von einer jüdischen Frau. Ihre Mutter – meine Urgroßmutter – war Kindermädchen in einer jüdischen Fabrikantenfamilie.
Die Umsetzung meiner Arbeit geschieht im Sinne der Reportage-Illustration als „gezeichnetes Interview“. Es wird ein Dokument der Geschichte meiner Großeltern – gegen das Vergessen.
Mit Kamera und Diktiergerät nehme ich Erinnerungen auf, konserviere sie. Gemeinsam mit meinem Großvater besuchen wir die Orte seiner Erinnerungen und finden Spuren, die mithilfe seiner Erzählungen wieder sichtbar werden.
Die Arbeit gibt einen Teil der Schilderungen meiner Großeltern wieder, umgesetzt mit Bleistiftskizzen, Fotografien und finalisiert mit iPad und Zeichenstift. Parallel wird die Arbeit mit einem Audiobeitrag vervollständigt.