Maria Staib, „die Tochter vom Säger-Klöpfer“ und Christian Klafszky
„Putzi“ und die Dreschmaschine aus Beutelsbach
Streiflichter aus der Jugend von Maria Staib, *1924
Maria Staib kenne ich seit wir unser Haus 1998 in der Schönbühlstrasse gekauft haben. Wir sind Nachbarn und während der Renovierungsarbeiten an unserem denkmalgeschützten Haus konnte ich die ersten interessanten Geschichten rund um unser Haus von ihr hören. Über die Jahre entstand eine Verbindung über die Generationen hinweg, die bis heute besteht und über normale Nachbarschaftshilfe hinausgeht.
Geboren während der Weimarer Republik, die Kindheit in der Weltwirtschaftskrise verbracht und das Dritte Reich hautnah miterlebt. Eine Jugend in Beutelsbach mit vielen bewegenden, einschneidenden und vor allem persönlichen Erlebnissen.
Einige dieser Erlebnisse und Geschichten durfte ich in vielen Gesprächen mit Maria kennenlernen und werde sie an der Vernissage auf meine Art nacherzählen und in Szene setzen. Ob es ihre ersten Besuche als Kind auf dem Viehmarkt während der Kirbe an der Ankerbrücke sind oder die Arbeit mit ihrem Vater und den französischen Kriegsgefangenen, die in der „Rose“ in Beutelsbach untergebracht waren, an der Dreschmaschine während dem 2. Weltkrieg – immer wieder kam sie mit jüdischen Händlern, Geschäftsleuten und Geldgebern in Kontakt.
Durch den Kontakt zu diesen Menschen aus unterschiedlichen Ländern oder sozialen Schichten und dem starken Glauben an Gott zieht Maria heute noch viel Energie für ihr langes Leben. Immer stand und steht auch heute noch der Mensch für sie im Mittelpunkt und nicht ideologische Weltanschauungen.