Birgit Does und Christiane Wegner-Klafszky

Der Spiegel, eine Einladung zum Platz nehmen
Installation, Illustration, Collage, Musik

Dieser Beitrag ist für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet.

Nehmen Sie Platz, gönnen Sie sich eine Süßigkeit und schauen Sie in den Spiegel. Mit dieser Einladung zu einem ganzheitlichen Erlebnis: hinsetzen, sich Zeit nehmen, sehen, schmecken, hören möchten wir auf unseren Konsum von Schrecklichkeiten aufmerksam machen. Gemütlich sitzen wir z.B. abends zu Hause auf dem Sofa und schauen über Fern-sehen, Tablet und Co. in das vergangene und aktuelle Weltgeschehen. Möchten wir das alles sehen und hören oder schalten wir lieber um oder ab? Was machen diese, vor allem die schrecklichen Informationen mit uns? Reizüberflutung, die uns abstumpft oder aufwühlt?
Ein Spiegel kann uns reflektieren. Wir prüfen unser Aussehen
und ob alles so in Ordnung ist mit Bart und Make-up, bevor wir hinausgehen. Eine alltägliche Sache. Nutzen wir die Chance, die in den Informationen zu Schrecklichem steckt zum Wahrnehmen und kommen wir ins Handeln?

Illustration: Konzentrationslager/Vernichtung von Menschen, aktuelle
Situation der Mädchen in Afghanistan, Weltmeerverschmutzung, Vieh-juden. Musik: Die Violinmusik besteht, wie die Collage, aus verschiedenen voneinander getrennten Teilen. Die „Spiegelmusik“ erklingt zu Beginn, am Schluss und kehrt nach jedem Teil als Refrain wieder. Ein jiddisches Lied („Mayn Shtetele Belz“), Glissandi (für die Unsicherheit im Umgang mit der Thematik), unangenehme Klänge (für die Plastikflut im Meer) und afghanische Musik wechseln einander ab. Der Betrachter mag sich fragen:
Setze ich mich hin? Setze ich mich aus? Setze ich mich auseinander?