3. August 2014 - Beginn des Völkermords an Jesiden durch den IS

Isabel Artschwager

21 Jahre

Technik: Malerei und Collage

Format: 42 x 60 cm

Isabel Artschwager gestaltet ihre Bewerbungsmappen für Ihr Studium bei Kunst und Keramik und hat in diesem Zusammenhang ein halbjährliches Praktikum an unserer Kunstschule absoviert. Dabei hat sie an den Projekten: „Hänsel und Gretel“ und den „Remspiraten“ in Zusammenarbeit mit der Musikschule Unteres Remstal und am BAUHAUS-Kunstprojekt mit der Grundschule Aichwald mitgewirkt.

Zum Bild: An den Männern wurde Massenmord begangen, die Mädchen und Frauen als Sexsklaven verkauft und die Jungen als Kindersoldaten missbraucht.

Mit diesem Bild erinnere ich fünf Jahre später an diese unbeschreiblich grausame Tat und mache darauf aufmerksam, dass der Krieg noch nicht vorbei ist! Jesiden sind heimatlos in ihrer Heimat, verfolgt vom Norden Iraks bis Syrien. Einer der Herausforderung unserer Zeit ist es, die wenigen Überlebenden zu beschützen, Sicherheit zu gewähren und das unerträgliche Erlebte erträglich zu machen.

Diese unmenschlichen aktuellen Verbrechen sind in meinem Bild mit einem Mythos verwoben, der im 24 Jhr. v. Chr. das erste Mal schriftlich festgehalten wurde.

In dem Etana-Mythos wird Etana, von der Liebes- und Kriegsgöttin Ištar, zum ersten König von Kiš ernannt. (Kiš liegt im heutigen Zentral-Irak.) Da seine Frau keine Kinder gebären kann, fliegt Etana mit Hilfe eines Adlers zu Ištar um das Kraut des Gebärens zu holen.
Ab diesem Moment der Geschichte gibt es unterschiedliche Erzählungen, in der einen Verfassung stürzt Etana ab und stirbt. In einer anderen Verfassung dringt Etana gewaltsam in das Haus der Göttin ein. Metaphorisch geshen stellt die Szene eine Vergewaltigung dar. Vergleichbar der Heiligen Hochzeit muss sich der König mit der Göttin vereinigen, um die Macht zu erringen.
Der Ausgang des Mythos ist offen, Teile der Erzählung wurden nicht überliefert, man geht aber davon aus, dass Ištar sich geweigert hat das Kraut des Gebärens auszuhändigen da sie befürchtet eine Diktatur entstehe. Diese Sorge ist, auf die heutige Zeit betrachtet, gar nicht falsch.